Nachhaltigkeit in der Mode
Das Thema Nachhaltigkeit ist ja in aller Munde und auch ich habe mir über die „fast shopping“-Mentalität einige Gedanken gemacht. Was kann jeder einzelne tun, um der Billigtextilindustrie entgegenzuwirken?
In meinem heutigen Blogpost lest Ihr, wie Ihr am besten nachhaltig shoppt, worauf Ihr achten könnt und Ihr erfahrt, wie Ihr für Euch ausrechnen könnt, ob sich die Anschaffung eines neuen Garderobenstücks wirklich lohnt.
- Wie shoppe ich nachhaltig?
- Worauf achte ich am besten?
- Wie rechne ich aus, ob sich die Anschaffung des neuen Kleidungsstürcks auch lohnt?
Als Stylingexpertin weiß ich natürlich, worauf zu achten ist. Grundsätzlich gilt Qualität vor Quantität. Aber das kann ja noch nicht alles gewesen sein, oder? Dann stelle ich doch zuerst einmal die einfache Frage:
Wie shoppe ich eigentlich „nachhaltig“?
Als erstes möchte ich den Begriff Nachhaltigkeit definieren:
Nachhaltigkeit bedeutet, dass man versucht, Dinge so zu erhalten wie sie sind und dass es keine bzw. Wenig Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Nun muss man unterscheiden, zwischen nachhaltiger Mode und nachhaltigem Shopping-Verhalten.
Nachhaltiges Shopping-Verhalten geht so:
- Kombinierbarkeit: Brauche ich dieses Teil und passt es zu meinem Stil?
- Frust- oder Lustkauf?
- Wie wurde es hergestellt (Fair-Fashion)?
- Cost pro Wear (siehe unten)
Kombinierbarkeit:
Zum einen sollte man seinen Stil kennen und wissen, was einem steht und was einem weniger gut tut. Es ist immer sinnhaft, in hochwertige Basics zu investieren, denn dies ist der Anteil der Kleidung, die wir am meisten kombinieren können. Überlegt, wie hoch der Anteil von Sachen ist, die Ihr im Kleiderschrank habt, aber nicht tragt?
Gefällt Euch ein Garderobenstück, so geht schon beim Weg in die Umkleidekabine im Geiste durch, wie Ihr dieses Teil kombinieren könnt. Ihr habt mindestens 3 Teile im Schrank, wozu dieses Stück passt? Glückwunsch! Das ist schon einmal ein Pluspunkt.
- Seht vom Kauf ab, wenn Ihr Euch nicht sicher seid, wozu Ihr es tragen wollt oder gar zu welchem Anlass.
- Seht vom Kauf ab, wenn es einfach nicht richtig sitzt, die Farbe Euch nicht steht oder das Material nicht wertig ist.
Frust- oder Lustkauf?
Frustkauf: Du hast einen schlechten Tag und die Waage war böse zu Dir, die Frisur sitzt nicht, irgendjemand war patzig und überhaupt? Keine gute Idee, dann zu shoppen. Die Gefahr, sich aus lauter Frust ein Outfit zuzulegen, was Ihr hinterher nicht tragen werdet, ist extrem hoch! Investiert lieber in etwas „me-time“, in eine kleine Auszeit. Tut Euch irgendetwas Gutes.
Lustkauf: Das Schnäppchen schlechthin! So günstig! So wenig Teile nur noch da – haben wollen! Das sind die ersten Signale Eures Gehirns. Leider ist es bei extrem billigen Klamotten so, dass diese weniger haltbar sind, nach dreimaligem Tragen gleich wieder entsorgt werden kann und in der Mülltonne (oder Altkleidersammlung) landen. Auf diese Weise werden jährlich Tonnen von Müll erzeugt und dies führt wiederum zu einem stetigen Kreislauf von Überproduktion.
Wie wurde das Garderobenstück hergestellt?
Nachhaltige Mode wird auch Fair-Fashion, Eco-Fashion, Sustainable-Fasthion, grüne Mode oder Öko-Mode genannt. Dies ist die Beschreibung für Bekleidung, wo bei der Produktion weder Menschen noch die Umwelt Schaden nehmen. Also, Materialien aus biologischem Anbau oder Tierhaltung, niedriger Energie- und Wasserverbrauch, faire Arbeitsbedingungen, keine Gifte oder Chemikalien.
Kauft Ihr also die als offiziell nachhaltig gekennzeichnete Mode, so tut Ihr garantiert etwas Gutes!
Cost pro Wear:
Ob sich der Kauf eines Kleidungsstück lohnt, richtet nach der Kombinierbarkeit. Den Preis „Cost pro Wear“ könnt Ihr ganz einfach ausrechnen:
Wie oft könnt Ihr das Teil kombinieren oder habt Anlass, es zu tragen? Nehmt den Preis des Stücks und teilt ihn durch die Anzahl an Gelegenheiten, an denen Ihr es tragt. Kommt Ihr hier auf mindestens 3 x Tragen, so lohnt sich die Anschaffung schon.
Eine Studie hat ergeben, dass nur 20 % des Kleiderschrank-Inhaltes regelmäßig getragen wird. 80 % bleibt ungenutzt bzw. wird weniger getragen, weil die Garderobenstücke nicht passen, nicht mehr gefallen, oder man sich nicht mehr darin wohlfühlt. Meistens bestehen diese 80 % aus Spontankäufen, den sogenannten „Schnäppchen“.
Ihr wisst es nicht? Dann komme zu mir zur Stilberatung. Ich helfe auch beim Kleiderschrank-Check
Um auf den Titel dieses Blogposts zurückzukommen:
Wieviel Geld geben Frauen aus beim Kleidungskauf?
Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes geben Single-Frauen am meisten für Kleidung aus, nämlich 588,– Euro pro Jahr. Single-Männer hingegen kommen auf 336,– Euro pro Jahr. Natürlich gilt auch hier: Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast! Ausreißer nach unten oder oben wird es immer geben. Zudem ist diese Studie schon etwas älter. Hiernach gibt der Durchschnittshaushalt 888,– Euro im Jahr für Kleidung aus, mehr als die Hälfte dieser Summe, nämlich 456,– Euro, entfällt auf Frauenkleidung. Während Frauen im Schnitt für 36,– Euro Männerkleidung kaufen, kaufen Männer lediglich für 12,– Euro Damenkleidung. Sollte uns das zu denken geben?
Gerne unterstütze ich Euch beim nachhaltigen Einkauf bei einer Einkaufsbegleitung.