Das Titelfoto zeigt unsere Taskforce Mitglieder, leider ohne Maike Lassen und Evelyne Janzen bei unserem diesjährigen CorporateColor-Netzwerktreffen
Fairkleiden – statt verkleiden
So lautet das Motto der Nachhaltigkeits-Taskforce (der ich angehöre) von meinem Typberaterinnen-Netzwerk CorporateColor (dem ich auch angehöre). Petra Waldminghaus hat eigens hierfür ein Logo kreiert, welches ich mit ihrer freundlichen Zustimmung hier ebenfalls veröffentlich darf.
Das Thema Nachhaltigkeit ist uns Typberaterinnen sehr wichtig. Nicht nur, weil eine Typ- und Imageberatung selbst sehr nachhaltig ist, (wenn man einmal weiß, welcher Farb- und Stiltyp man ist, behält man dieses Wissen für’s Leben), sondern auch weil wir unsere Kundinnen und Kunden dazu anregen möchten, bei der Kleiderwahl und bei nötigen Neuanschaffungen genau hinzusehen. Gerade Kunden und Kundinnen 40+ ist das Wort „Nachhaltigkeit“ sehr wichtig, auch wenn es einem oftmals schon so oft entgegen geschleudert wurde, dass man es kaum noch hören oder lesen mag.
Heute gibt es einen Gastbeitrag meiner Kollegin Nicole Dornberger, welcher zuerst im CorporateColor-Blog veröffentlicht wurde.
Beweggründe für mehr Nachhaltigkeit in der Mode
Wenn Du mehr über den Ablauf einer Typ- und Imageberatung wissen möchtest und wie ich Dich dabei so berate, dass Du nicht den Inhalt Deines Kleiderschranks komplett erneuern musst, klicke hier:
Was unsere Beweggründe für mehr Nachhaltigkeit sind, lest Ihr hier im Gastbeitrag von Nicole, wo alle meine Kolleginnen, die ich Euch verlinkt habe, ein kurzes Statement abgeben. Vielleicht findest Du so ja auch eine Kollegin für Deine Beratung in Deiner Nähe.
Gestern nur eine Idee, heute ein schlagkräftiges Team!
Unser 20stes Jubiläums-Netzwerktreffen im letzten Jahr stand unter dem Motto „Nachhaltigkeit“.
Und jetzt, wie versprochen, gehen wir damit aufs nächste Level! Die Idee zur Gründung einer eigenen Nachhaltigkeits-Task Force ist beim letzten Treffen entstanden und beim diesjährigen Netzwerktreffen ist sie bereits Realität und das Team aktiv im Einsatz.
Im Interview mit meinen Kolleginnen aus dem Task Force-Team erfahre ich mehr über deren Motivation.
Petra, was hat dich dazu gebracht, eine solche Task Force innerhalb des CorporateColor-Netzwerkes zu gründen?
Die CorporateColor-Kolleginnen waren begeistert, als das Team der Task Force beim letzten Netzwerk Wochenende ihre Arbeitsergebnisse vorgestellt hat.
Unter der Leitung von Edith Plegge hatten die Teammitglieder verschiedene Aspekte für die große Gruppe aufbereitet, da nicht jede Beraterin bisher tief in das Thema Nachhaltigkeit eingetaucht ist.
Von Repair-Services über Leihmode und Second-hand Kleidung bis hin zu Kleidertauschpartys und Mode-Upcycling-Ideen wurden unterschiedlichste Slow-Fashion-Konzepte beleuchtet. Und einige Teammitglieder haben sogar FairFashion Mode direkt an sich selbst präsentiert -inklusive Materialkunde und Tipps zum nachhaltigen Waschen. Diese vielfältigen Ansätze zeigen deutlich, dass es zahlreiche Wege gibt, um einen nachhaltigeren Umgang mit Kleidung zu fördern.
Unsere Task Force hat die Mission, das Thema transparenter zu machen, den Beraterinnen als Multiplikatoren Ideen aufzuzeigen und sie mit Hintergrundinformationen zu versorgen. Wir wollen begeistern, nicht anklagen– aufklären, nicht belehren.
Wir merken, dass die Zurückhaltung unserer Beraterinnen eigentlich die Haltung der Gesellschaft widerspiegelt: Wir müssen etwas tun – aber wo fangen wir an?
Petra Waldminghaus: „Ich bin einfach überzeugt davon, dass jeder von uns Verantwortung für unsere Umwelt und unsere Mitmenschen hat. Und wir müssen bei uns anfangen, nicht auf Impulse von anderen oder aus anderen Ländern warten. Mit unserem großen Netzwerk bei CorporateColor fangen wir vor der eigenen Haustür an und setzen uns auch für gesellschaftspolitische Themen ein.“
Ihr habt sogar einen Slogan und ein eigenes Logo dafür entwickelt. Wofür steht es?
Petra: „In unserem Job geht es ja generell darum, sich nicht zu verkleiden, sondern authentisch rüberzukommen- das vermitteln wir auch unseren Kunden. In den letzten Jahren ist dann noch das Thema nachhaltige Kleidung dazugekommen, was wir in unseren Beratungen auch merken. Darum haben wir den neuen Slogan „FAIRkleiden statt VERkleiden“ gewählt und wollen dies auch im Logo zeigen. Das Visual ist inhaltlich und farblich eine Kombination aus unserem CorporateColor-Logo und einem neuen grünen Gestaltungselement, das einen Kleiderbügel mit einem Blatt darstellt.
Also authentisch kleiden, aber „fair“ – mit Respekt für Umwelt, Arbeitsbedingungen und Produktionsprozesse.“
Die Mission der Nachhaltigkeits-Task Force: Aufklärung statt Belehrung
„Tell me why“ – die persönliche Motivation hinter dem Engagement
Edith, das war auch deine Motivation. Warum engagierst du dich in dieser Task Force, hast sogar die Leitung übernommen?
https://www.corporatecolor.de/Ibbenbüren/Edith-Plegge/
Edith Plegge: „Mein Engagement ist in meiner eigenen Hilfslosigkeit begründet, die ich empfunden habe, als ich mich mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen wollte. Ein riesiger Fragenberg türmte sich vor mir auf: Was kann ich tun? Wo bekomme ich Informationen? Ich habe gemerkt, ich muss tiefer einsteigen. Und ich wäre nicht da, wo ich heute bin, wenn es die Gruppe nicht gäbe. Wir motivieren uns gegenseitig und geben uns immer wieder neuen Input.“
Sandra, warum machst du bei der Task Force mit?
Sandra Garvens: „Ich bin dabei, weil ich die Task Force als „Dominostein“ sehe. Gemeinsam haben wir die Stärke, eine Kettenreaktion auszulösen.
Zudem weiß ich als ehemalige Einkäuferin in der Modebranche, was FastFashion unserer Umwelt antut. Ich möchte mich für weniger Kollektionen, umweltfreundlichere Materialien und faire Arbeitsbedingungen engagieren.
Nachhaltigkeit als Lebensstil
Martina, in eurem Büro in Detmold ist Nachhaltigkeit schon gelebter Alltag. Vom „Respekt Kaffee“ aus einer regionalen Rösterei bis zum nachhaltig-sozialen Toilettenpapier von Goldeimer setzt ihr auf nachhaltige Produkte. Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in der Mode für dich?
Martina Rosemeier: “Sehr wichtig. Wenn ein T-Shirt weniger als ein großer Kaffee kostet, bezahlen die Näherinnen dafür mit ihrer Gesundheit.
Durch mein Konsumverhalten übernehme ich Verantwortung und mache einen Unterschied an Respekt und Wertschätzung den Menschen und Ressourcen gegenüber.“
Auch einmal Nein sagen
Linda, was bedeutet nachhaltiges Bewusstsein für dich?
Linda Bosse: „Für mich bedeutet nachhaltiges Bewusstsein beim Kleiderkauf auch, die Macht des Nichtkaufs anzuerkennen. Indem wir bewusst entscheiden, nicht jedem Trend zu folgen, sondern gezielt wählen, tragen wir zur Ressourcenschonung und Vermeidung von Überkonsum bei. Gemeinsam können wir die Modeindustrie positiv beeinflussen und ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum schaffen.“
Auf dem Laufsteg für faire Mode
Tina, nachhaltige oder faire Kleidung wird oft noch als „unsexy“ abgestempelt. Du siehst das anders, warum?
„Als modebegeisterte Beraterin interessiere ich mich sehr für das Angebot an Fair Fashion. Meine KundInnen suchen nicht nur nach einem ansprechenden Stil, sondern auch nach Kleidung, die langlebig und umweltfreundlich ist. Und trotzdem darf sie auch modisch und farbenfroh sein – und das geht!
Ich will mit dem Vorurteil aufräumen, dass faire Mode immer langweilig, öko und in tristen Farben daherkommt.“
Monika Wolking präsentiert das Umfrage-Ergebnis zur Second-hand Nutzung
Moni, welcher Antrieb steht bei dir hinter deinem Engagement in der Task Force?
Monika Wolking: „Ich bin dabei, weil ich ein bewusstes Konsumverhalten wichtig finde und mich für nachhaltige Mode – WENIGER – ANDERS – BEWUSSTER einsetzen will. Durch geschlossene Kreisläufe und Design-Ansätze, die späteres Recycling möglichst einfach machen, entsteht eine Umwelt- und sozialverträgliche Textilkette.“
CO2-Emissionen reduzieren durch nachhaltiges Modebewusstsein
Maike, was ist dein Ansporn, aktiv im Arbeitskreis mitzuarbeiten?
„Schätzungen zufolge verursacht die Modebranche 10 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen, deshalb ist mir ein bewusster und nachhaltiger Umgang mit Kleidung sehr wichtig. Daran möchte ich gemeinsam mit dem Team arbeiten.“
Der spontane Eintritt in die Task Force
Evelyne, du hast dich am Sonntag im Anschluss spontan entschlossen, unserer Task Force beizutreten und unser Team zukünftig zu verstärken. Was hat dich überzeugt?
Evelyne Janzen: „Das, was die Mitglieder der Task Force Nachhaltigkeit vorgestellt haben, hat mich in seiner Vielfalt sehr beeindruckt. Jeder Mensch hat in seinem eigenen Wirkungskreis die Möglichkeit nachhaltiger zu agieren. Bei den am Sonntag vorgestellten Themen war wirklich für jeden etwas dabei, wie man durch etwas mehr Achtsamkeit und/oder kleine Verhaltensänderungen seinen Anteil leisten kann. Da ich selber bereits ganz bewusst ca. 80% meiner Garderobe Secondhand kaufe, hat mich das natürlich sehr abgeholt. Je mehr Leute wir mit solchen Themen erreichen können, umso besser. Und weil ja jeder Beitrag zählt, dachte ich mir, da mach ich doch gerne mit“
Unser Ziel: Fairness und Nachhaltigkeit in der Modebranche
Unser Task Force Team ist voller Elan und Entschlossenheit, gemeinsam Wege zu finden, wie wir unsere Kleidung nachhaltiger gestalten und als Multiplikatorinnen das Bewusstsein für fairen Konsum stärken können. Die ersten Schritte sind gemacht. Mit Teamgeist und klaren Zielen vor Augen setzen wir uns weiterhin leidenschaftlich für unser Motto „FAIRkleiden statt VERkleiden“ ein. Unsere Reise ist noch lange nicht zu Ende.
„Das Allerwichtigste, was ein Einzelner tun kann, ist kein Einzelner zu bleiben! Über das, was wir erfahren, gelernt, erkannt haben, sollten wir uns mit anderen austauschen – um als Gruppe die notwendige Kraft zu entwickeln.“ (Zitat aus dem Buch „Als ich mich auf den Weg machte, die Erde zu retten“, herausgegeben von Dr. Eckart von Hirschhausen, Gründer der Stiftung gesunde Erde, gesunde Menschen)
Wenn ich bei Dir einen Kleiderschrank-Check durchführen soll – und Du danach sogar Deine Kleidung statt neu neu kaufen, zum Teil nur ändern lassen kannst, dann bist Du auch ein Teil der nachhaltigen Typberatung geworden.
Klicke hier für mehr Informationen.
Zu meinem Blogartikel Nachhaltigkeit in der Typberatung geht es hier – und dass das überhaupt nicht oberflächlich ist, steht hier in meinem Blogpost.